Alter Sandhof

John folgte Icey aus dem Wandschrank. Die Männer in Schwarz blickten leicht verwundert auf ihre MPs. John hob seine Pistole, ziehlte einem Mann auf die Beine und schoss. Keine Sekunde später knickte der Mann unter Schmerzensstöhnen ein. Wieder hob John die Pistole und schoss. Er wollte zwar keinen töten, durfte aber auch keinen in der Lage lassen sich zu wehren.

Schreie wurden laut. Die Männer ließen die Waffen fallen und sprangen in Deckung oder rannten aus den Zimmer. Doch einer von ihnen blieb stehen, warf die Maschinenpistole in Richtung John, griff an seinen Gürtel, holte ein langes Klappmesser hevor und rannte auf ihn zu. Es war der Herr mit dem Tribal-Tattoo und dem kurzen Bart. Schneller als erwartet sprang er auf John zu, die glänzende Klinge stichbereit. Sein Gesicht blieb dabei, abgesehen von dem angestrengten Gesicht durch die Bewegung, kalt, als wäre dies alles nichts besonderes.

Icey stand genau hinter John und hatte den großen Mann mit dem kaltem Gesicht genau vor Augen. Das Messer glänzte silbrig und gefährlich. Mit einem kräftigem Ruck schubste sie John zur Seite und schoss kleine spitze Eiskrisstalle aus ihren Händen, welche genau auf die Hände des Mannes zielten. Mit der andern Hand versuchte sie seine Beine an den Boden zu eisen.
"John... bist du verrückt? Hier rumzuschießen?" zischte Icey zur Seite.
Während sie gleich wieder ihre Augen auf die Hände des Mannes richtete.

Hart pralte John auf dem Boden auf, sprang aber sofort wieder auf und zielte auf den Mann, der ihn angreifen wollte.
"Was sollte ich den sonst machen?", zischte John zurück. Alle Männer bis auf den einen mit dem Tatoo lagen stöhnend auf dem Boden und drückten ihre Hände auf die Wunden oder waren bereits getürmt.
"Wir sollten uns jedoch jetzt eher um diesen Kumpanen kümmern."

Der Mann fing sich ab, oder wurde mehr durch die Vereisung seiner Beine abgefangen. Er schaute starr nur auf die rechte Hand. Ein kleiner, Nadelgroßer Eiszapfen hing zwischen Zeigefinger und Mittelfinger in seiner Hand. Kräftig packte er ihn und zog ihn ohne jede Emotion heraus. Der blutige Zapfen schmolz bereits, als er ihn zu Boden warf. Anstrengung erschien in seinem Gesicht und kurze Zeit später bildeten sich Risse im Eis um seine Vaden. Die Klinge lag ruhig in seiner Hand, und seine Augen fixierten Icey mit einer Kälte, die kälter war als ihr Eis. Zersplitternes Eis, und kurze Zeit später machte er einen Satz nach forne.
Nun stand er direkt vor Icey und sein Klappmesser schnellte nach forne....

John reagierte sofort und schoss. Blut spritze aus der Schulter des Mannes und er wurde zu Boden geschleudert. Er lief zu dem Mann hin trat ihm das Messer aus der Hand und drückte seine Pistole auf den Brustkorb des Mannes.
"Schön Ruhig mein Freund. Du hörst jetzt sofort auf mit dem Terz."

Blut verteilte sich auf dem Boden. Der Mann zeigte immernoch keine Reaktion in seinem Gesicht. Sein Atem war schwerer geworden, doch ansonsten lag er dort als sei nichts gewesen. Anscheinend hatte er Probleme den dazugehörigen Arm der verletzten Schulter zu benutzen, denn im Gegensatz zum anderen lag dieser flach auf dem Boden. Der andere Arm hingegen spannte sich an und schnellte an Johns Arm, umklammerte diesen so feste, dass sich die Finger an Johns Haut deutlich abdrückten und riss den Arm zu Seite. Gleichzeitig rotierten seine Beine und rissen mit den Schienbein Johns linkes Bein weg, sodass dieser schwank. Mit einer gezielten Umdrehung war der Mann auf den Beinen und sprang mit der gesunden Schulter in Johns Magengrube, der dadurch zu Boden gerissen wurde. Er selbst rollte sich ab, griff sein Messer und sprang durch ein zerschossenes Fenster auf eine Feuerleiter. Kurz darauf war er verschwunden. Nur der Blutfleck und ein Blutfleck auf Johns Kleidung blieb übrig.

"Wie ist das möglich?", stöhnte John. Er lag perplex auf dem Boden und hiehlt sich noch immer die Magengegend. Erst langsam rappelte er sich auf. Wie konnte ein Mann nur so viel aushalten. Er selbst hatte auch nur eine Schmerzgrenze und diese war erreicht worden. Seine Schulter schmerzte unerträglich und John spürte wie die Schusswunde wieder anfing zu bluten. Immer noch fassungslos stand er langsam auf und lehnte sich an die Wand. "Ist alles okay mit dir?", fragte er Icey. Der Kampf war so schnell vorübergegangen und er war so auf den Mann konzentriert gewesen, dass er sie nicht mehr bemerkt hatte.

"Ja eigentlich schon. Ich fühle mich nur etwas schwach."
Icey fasste sich an die Stirn und schloss kurz die Augen. Die Magie hatte an ihren Kräften gezerrt. "Aber sag, wie geht es dir?", fragte sie und ging etwas näher an John heran. "Du hast mir nun das Leben gerettet. Ich war sehr überrascht, dass er noch so schnell handeln konnte und meine Fähigkeiten waren schon ziemlich aufgebraucht..." Icey berührte John an der Schulter und lächelte, wobei eine Spur von Besorgnis und Kumnmer in ihre Augen trat.

"Ach es geht schon. Die Wunde ist nur leider noch recht frisch, aber ich werde schon durchkommen." Auch John lächelte. Langsam hörte die Schulter auf zu schmerzen und er konnte seine Gedanken wieder konzentrieren.
"Ich befürchte mal, wir finden hier in der Wohnung nicht mehr viel, oder? John blickte sich ratlos in der Wohnung um. Die Wände waren an manchen Stellen noch mit Eis bedeckt, überall waren Schusslöcher zu sehen und es lagen noch einige der Männer in Schwarz stöhnend herum.

"Ich denke auch nicht. Wir sollten verschwinden..Nehmen wir doch den gleichen Weg wie der Unverwundbare.." Icey deutete mit einem Grinsen auf das offene Fenster.

"Das ist eine sehr gute Idee." Er ging zum Fenster und schaute hinaus. Der Unverwundbare war über eine Feuerleiter entkommen. "Wird wohl das beste sein ihn zu verfolgen. Aus dieser Seitenstraße kann er wohl noch nicht so leicht entkommen sein. Also lass uns gehen." Wieder lächelte John und stieg dann aus dem Fenster auf die Feuerleiter.

Icey folgte John die Feuerleiter hinunter. Die schmale Gasse war immer noch von Dunkelheit umgeben. Sie blickte sich um und entschloss sich diese finstere Gasse wieder zu verlassen. "Komm John.", sagte sie und schritt wieder auf die Hauptstrasse zu.

John folgte Icey die Straße entlang, als ihm plötzlich ein altes Auto auffiehl. Der Mann der gerade aus diesem Auto gestiegen ist, kam ihm bekannt vor. "Das ist die Ratte.", murmelte er. John brütete noch einmal kurz nach, dann wandte er sich an Icey. "Icey dieser Typ ist die Ratte, er hat mir die Adresse gegeben." Die Ratte verschwand in diesem Moment im Gebäude, das die beiden nur kurz zuvor verlassen hatten. "Ich glaube wir müssen noch einmal in das Haus rein."

Ein leises Pfeifen ging durch das Gebäude. Den Autoschlüssel in der Hand drehend schritt er durch das ansonsten leere Gebäude. Nur etwas Musik drang aus den oberen Stockwerk.
Im Treppenhaus entdeckte er eine abgefeuerte Patronenhülse auf den Boden. Er hob sie auf. Eine sanfte Wärme drang noch immer von ihr. Hämisch lächelte er, sichtlich vergnügt von den Gedanken, dass diese Patrone kürzlich abgefeuert worden war. Langsam schritt er die Treppen hinauf, auf in die Etage, in der das gut durchdachte, doch dennoch spontane Spektakel geschehen war. Es roch wieder nach Schwarzpulver. Ein feiner, leicht rauchiger Geruch, kaum riechbar, und doch anwesend, wie der Geruch von Ruß nach einen Kaminabend.

Er erreichte die Etage, als ihn etwas auffiel. Eine feine Blutspur zog sich durch das Treppenhaus. Das verhieß nichts gutes. Sollte er besser verschwinden?

John betrat das Haus. Wieder stand er im Treppenhaus, die leise Musik im Hintergrund hörend. Den sehr leisen krachzenden Treppenstufen zufolge war die Ratte wohl die Treppe hochgestiegen. Er folgte ihm. Oben traf er ihn schließlich an.
"Icey, darf ich vorstellen? Die Ratte!" John packte ihm am Kragen und drückte ihn an die Wand.
"Was machst du hier? Wusstest du von dem Spektakel?"

"Antworten Sie, gefälligst." sagte Icey leicht entzürnt.
Als ihr bewusst wurde, dass dieser Mann es darauf angelegt hatte John und sie umzubringen und für all die Geschehnisse verantwortlich war, spürte Icey eine unglaubliche Wut in sich aufsteigen.
Sie starrte in die finsteren Augen der Ratte und wartete auf eine Regung.

Ratte versuchte sich irgendwie herauszuwinden, schaffte dies aber nicht. Stotternd und Winselnd sagte er: "H...hallo...wie geht es euch? Ich hoffe doch Gut! I...Ich hab euch überall gesucht! Ich kann alles erklären, es war bestimmt nur ein Missverständnis! Was kann ich für euch tun? Oh ihr seht heute übrigens Super aus! Neue Frisur?"

"Das ist jetzt ein Scherz, oder?" Wutendbrand schlug John seine Faust gegen die Wand direkt an dem Kopf der Ratte vorbei. Das Stück gab jedoch aufgrund einiger Einschusslöcher daneben nach und ungewollt durchbrach John dieses Stück. Er bemerkte wie die Ratte zusammenzuckte, der Durchbruch hatte den Effekt des Schreckens wahrscheinlich noch verstärkt. "Du bist gerade Zielstrebig in dieses Haus gegangen, also können wir dir nicht glauben!"

Ratte wurde nervöser: "Aah! Okay, Leute, gaanz Ruhig, ich bin mir sicher das alles hier ist ein Missverständnis!"

"Ach ja? Dann erklär uns das Missverständnis...", sagte Icey.
"Am besten sofort... sonst könnte es passieren, dass unser lieber John hier, nicht nur die Wand neben dir trifft."

Langsam hob John wieder seine Faust, um Iceys Forderung zu unterstreichen.
"Jetzt oder nie!"
Dann schnellte Johns Hand plötzlich nach vorne. Für eine quälendlange Sekunde, so kam es der Ratte sicher vor, dachte John, kam seine Faust dem Gesicht der Ratte näher, doch dann plötzlich stoppte sie, nur einen Millimeter vor dessen Nase entfernt.

Rattes spitze Nase zitterte leicht, während Ratte mit aller Kraft seine Augen zukniff. "Okay OKay!!! Was wollt ihr überhaupt Wissen? Ratte kann sich an nichts mehr erinnern. Ihr habt sicher nur schlecht gefrühstückt, ich kenne da ein super Hotel in der Stadt! Was meint ihr, eine Nacht geht auf mich?" Ratte sah in die Gesichter der Beiden, doch da er keine Anzeichen von Aufeisung erkennen konnte begann er kurz die Augen zu schließen: "Okay, ich sag euch verdammt nochmal wo dieser Spinner ist! Aber dafür lasst ihr mich in Ruhe!"

"Das ist der letzte Deal den wir mit dir machen." John ließ von der Ratte ab, stellte sich jedoch so, dass dieser nicht abhauen könnte.
"Und nun sag uns die Wahrheit!"