Der alte Fischerhafen

Der Zug begann sich zu bewegen. Laute wurden laut. Kurz kniff Varron die Augen zu. Viele standen noch am Bahnhof, den Zug hinterherrufend, und eventuell haben sie gerade Vier Menschen dazu gezwungen, in dieser Stadt ihr Schicksal zu finden. Doch er wusste, so darf man nicht denken. Wären sie hier geblieben, sie wären in ernsten Schwierigkeiten geraten, vielleicht sogar daran gestorben. Doch was soll ihre Zukunft bringen, wo sie doch nicht einmal wissen, wo dieser Zug endet. Er lehnte sich zurück und schaute auf den kleinen Sei. Auch er war müde. Sein Blick wanderte zum Fenster, sah den Bahnhof verschwinden und den Zug hinaus aufs Land fahren.
Er wand sich Kiara und John zu: "Danke", sagte er nur, während er mit müden aber dankbaren Augen in die Gesichter der anderen schaute.

Kiara hob ihren Kopf wieder an, sah Varron kurz an, krazte sich leicht an der Nase.
"Ich hab damit nichts zu tun. Also guck mich nicht so an.", brummte sie und lehnte sich wieder zurück. Länger war es nicht mehr so gemütlich gewesen. Auch Sei schien das zu denken, da er langsam einschlief. Aus dem Fesnter sehend knetete sie am weichen Ohr des Jungen herum.

Auch Johns Reaktion fiel nur dünn aus. Er wandte kurz den Kopf und nickte Varron zu, dann starrte er wieder reglos aus dem Fenster. Eine plötzliche Müdigkeit machte sich in ihm breit. Die Tage in Krystias waren ziemlich anstrengend gewesen, durch die viele Aufregung und nur wenig Schlaf. Einmal kurz tastete er nach dem Verband unter seinem Hemd. Die Wunde schien gute zu verheilen und schmerzte nicht mehr sonderlich. Beruhigt senkte er seine Hand und ließ sie auf dem Holster liegen.

-------> Aask Bahnhof Süd

Varrons Blick wanderte wieder aus den Fenster und streifte die unzähligen Büsche und Bäume, die an ihnen vorbeizogen. Sein Sitz war äußerst gemütlich und er merkte erneut wie die Anstrengungen der letzten Zeit auf ihn lasteten. Seine Augenlieder wurden schwer und langsam schlossen sich seine Augen. Gemeinsam mit seinen Begleitern fühlte er sich seit langen wieder in Sicherheit und so kehrte in ihm Ruhe ein. Sein Atem wurde flacher und regelmäßiger und schließlich schlief er ein. Es war ein traumloser Schlaf, ein lang ersehnter, traumloser Schlaf...
Wie eine lange Schlange schlängelte sich der Zug weiter durch das Land...
--------------------> Aask Bahnhof Süd

Ruhe kehrte in dem Abteil ein, in dem sich die doch sehr ungleiche Truppe einige Plätze erhascht hatte. Sei schlief tief und fest und auch Varron ließ seine Augen zufallen.
"Wie die Kinder...!", dachte Kiara leicht lächelnd und lehnte sich entspannt zurück. Allzu lange würde die Reise wohl kaum noch dauern.

---> Aask Bahnhof Süd